Deutschland 2024, 82 Min., griechische, englische, persisch, deutsche OmU, Regie: Jennifer Mallmann
Nachdem im Jahr 2020 ein Brand das Flüchtlingslager Moria komplett vernichtet hatte, verstummte sowohl vor Ort als auch im öffentlichen Diskurs die Debatte über die menschenunwürdigen Zustände an den europäischen Außengrenzen und die regelmäßigen Pushbacks im Mittelmeer. Auch die fragwürdige Verurteilung von sechs Jugendlichen, die der Brandstiftung in Moria beschuldigt wurden, blieb weitgehend unbeachtet. Jennifer Mallmanns Film wirft einen zweiten Blick auf diese Situation und stellt ihren Briefwechsel mit Hassan, einem der Verurteilten, in den Mittelpunkt. In stillen, exakt kadrierten Bildern zeigt sie die Mechanismen europäischer Abschottung – einer Politik, die Schutzsuchende wie Verbrecher*innen behandelt und in moderne Hochsicherheitslager verbannt.
Di., 27.5. um 19 Uhr, zu Gast: Jennifer Mallmann (Regisseurin), Moderation: Andrea Kuhn (NIHRFF)