
11. Juli | 20:00 – 21:30

im Rahmen der texttage.nuernberg
Der zehnjährige Protagonist des Romans „Als wir Schwäne waren“ verprügelt einen anderen Jungen nach der Schule so brutal, dass dieser bewusstlos zu Boden geht. Die sechzehnjährige Ich-Erzählerin des Romans „Salomés Zorn“ entlädt ihren Zorn an einem Jungen so brachial, dass sie in einer Jugendstrafanstalt landet. Die Wut, die Reza in Deutschland und Salomé in den Niederlanden spüren hat ähnliche strukturelle Ursachen. Beide Bücher zeigen das Aufwachsen mitten in einer Gesellschaft, die sich ablehnend und rassistisch verhält und erzählen auf eindringliche Weise, wie stark das Gefühl des Fremdseins ein Leben dominieren kann. Die Demütigung, die sich auch auf eigene Eltern erstreckt, hinterlässt verheerende Folgen, schlägt in Wut um und sucht nach Entladung. Wie findet man seinen Platz in einer feindseligen Gesellschaft – und will man das überhaupt?
Moderation: Andrea Kuhn (Leiterin Nuremberg International Human Rights Film Festival)
Dolmetscherin: Ulrike Seeberger
Ort: Katharinenruine, bei sehr schlechtem Wetter im benachbarten Katharinensaal
Preis: 15 Euro / Restkarten an der Abendkasse