
Doch das Böse gibt es nicht
Sheytan vojud nadarad
REGIE: Mohammad Rasoulof LAND: Deutschland, Tschechische Republik, Iran JAHR: 2020 SPRACHE(N): Farsi UNTERTITEL: Deutsch LÄNGE: 150 min
SEKTION: Weekender 2020
INHALT
Heshmat, ein vorbildlicher Ehemann und Vater, bricht jeden Morgen sehr früh zur Arbeit auf. Wohin fährt er? Pouya kann sich nicht vorstellen, einen anderen Menschen zu töten, trotzdem bekommt er den Befehl. Kann es einen Ausweg für ihn geben? Javad besucht seine Freundin Nana zum Geburtstag um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Doch dieser Tag hält für Nana noch eine andere Überraschung bereit. Bahram ist Arzt, darf aber nicht praktizieren. Als ihn seine Nichte Darya aus Deutschland besucht, beschließt er, ihr den Grund für sein Außenseiterdasein zu offenbaren.
Mohammad Rasoulof, NIHRFF-Ehrengast 2015, erzählt in DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT vier Geschichten über Menschen, deren Leben in der einen oder anderen Weise mit der Todesstrafe in Verbindung steht. Sie fragen danach, bis zu welchem Grad moralische Integrität unter einem despotischen Regime möglich ist – und zu welchem Preis es gelingen kann, in solchen Situationen die individuelle Freiheit zu bewahren. Gewinner des Goldenen Bär als bester Film der Berlinale 2020.
Mohammad Rasoulof
Mohammad Rasoulof stammt aus dem Iran und arbeitet als unabhängiger Regisseur. Seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, The Twilight, veröffentlichte er 2002. Im Jahr 2005 folgte sein bislang bekanntester Film Iron Island, für den er u.a. den Preis der Filmkritik auf dem Filmfest Hamburg, bekam. Im März 2010 wurde Rasoulof gemeinsam mit Jafar Panahi von iranischen Behörden festgenommen und zu einer Gefängnisstrafe wegen Drehens ohne Drehgenehmigung und Verschwörung gegen die Islamische Republik Iran verurteilt. Das Berufungsverfahren gegen dieses Urteil steht noch aus. Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann er 2011 mit Goodbye den Regiepreis der Un Certain Regard-Sektion. Manuscripts Don’t Burn erhielt 2013 den FIPRESCI-Preis in Cannes. Mohammad Rasoulof war Schirmherr des NIHRFF 2013.
Mohammad Rasoulof wurde für seine Filme mit vielen Preisen ausgezeichnet. 2011 gewann er in Cannes in der Sektion Un Certain Regard den Preis für die beste Regie für BÉ OMID É DIDAR (GOODBYE, 2011). 2013 erhielt er dort den FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmkritik für DAST NEVESHTEHA
NEMISOOZAND (MANUSCRIPTS DON’T BURN, 2013). Zuletzt gewann er 2017 den Un Certain Regard-Hauptpreis für LERD (A MAN OF INTEGRITY, 2017) beim Cannes Film Festival. Als er im September 2017 in den Iran zurückkehrte, wurde ihm offiziell das Verbot erteilt, das Land zu verlassen – ein Urteilsspruch, der bis heute gültig ist. Er wurde beschuldigt, die „nationale Sicherheit zu gefährden“ und „Propaganda gegen die muslimische Regierung zu verbreiten“. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, einhergehend mit dem Verbot der Mitgliedschaft in jeder Art von politischer oder gesellschaftlicher Organisation.
FILMOGRAFIE
A Man of Integrity (2017), Manuscripts Don’t Burn (2013), Goodbye (2011), The White Meadows (2009), Im Reich der Schlüssel (2008), Iron Island (2005), The Twilight (2002)
DREHBUCH: Mohammad Rasoulof PRODUZENT:IN: Mohammad Rasoulof, Kaveh Farnam, Farzad Pak KAMERA: Ashkan Ashkani SCHNITT: Mohammadreza Muini, Meysam Muini MUSIK: Amir Molookpour MIT: Ehsan Mirhosseini, Kaveh Ahangar, Mohammad Valizadegan, u.a.
PRODUKTION: Cosmopol Film WELTVERTRIEB: Films Boutique DEUTSCHER VERLEIH: Grandfilm