A Memory in Three Acts
Uma Memória em Três Atos, Uma
SEKTION: Internationales Forum 2017
VORSTELLUNGEN
Freitag, 29.09.,16.30 Uhr, kinoeins
Dienstag, 03.10., 13.30 Uhr, kommkino
INHALT
Die Wunden des Kolonialismus sind noch lange nicht verheilt. Warum, wird deutlich am Beispiel Mosambiks. Noch in den 1960er Jahren wütet dort die portugiesische Geheimpolizei PIDE im Kampf gegen die Befreiungsbewegungen. Nach jahrzehntelangen blutigen Kämpfen erlangte Mosambik im Jahr 1975 seine Souveränität.
Bilder dieses Befreiungskampfes gibt es kaum, so dass seine Geschichte in Mosambik heute nahezu unsichtbar ist. In drei Akten macht sich der Regisseur an eine Rekonstruktion: Er findet einige von denen, die diese Zeit selbst durchlebt haben. Ein ehemaliger politischer Häftling kehrt zu dem Ort zurück, an dem er einst gefoltert wurde. Obwohl das Gebäude mittlerweile komplett zerfallen ist, steht es immer noch als Mahnmal für das, was damals geschah. Viele überlebten die Folter nicht.
Aber auch die andere Seite solcher Schicksalsgeschichten bekommen wir zu hören. Nämlich die der Tochter eines Geheimagenten, der nach dem Fall der portugiesischen Diktatur vor ihren Augen ermordet wurde. In einer eindrucksvollen Mischung von Archiv- und Gegenwartsaufnahmen, die von einem bewegenden Soundtrack umrahmt werden, wird der Eindruck einer untrennbaren Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft geschaffen. Die Zeugnisse der Betroffenen bekunden hier ein vielschichtiges koloniales Trauma, dessen Wunden noch frisch sind.
INADELSO COSSA
Inadelso Cossa wurde 1984 in Maputo City, Mozambik geboren. Er ist Regisseur, Produzent und Kameraman.Im Jahr 2013 gewann er den „Estação Imagem – Mora“ für den besten Dokumentarfilm des Kurzfilmfestivals FIKE – Évora International und den Sonderpreis der Jury des FFER – Récife International Ethnographic Film Festival. A Memory In Three Acts ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm.
FILMOGRAFIE
Xilunguine, a terra prometida (2011), A Memory in Three Acts (2016)