Ilija Trojanow liest und diskutiert!

In seinem gerade erschienenen Roman „Tausend und ein Morgen“ entwirft Ilija Trojanow ein leidenschaftliches Porträt seiner mutigen Heldin Cya, einer Zeit- und Ortsreisenden, die aus der friedlichen und selbstbestimmten Zukunft kommt und versucht, die Vergangenheit von ihren Fesseln zu befreien. Wie kein anderer Autor verbindet er erzählerische Virtuosität und kritisches Denken zu einem modernen Epos, das alle Grenzen überwindet, Raum und Zeit ausleuchtet und einen frischen Blick in die Zukunft wagt. Dabei erfindet Ilija Trojanow den utopischen Roman neu – ein Roman, der von der unerschöpflichen Kraft unseres Denkens erzählt.

Inmitten von Klimakatastrophe, Krieg und dem alarmierenden Erstarken der Neuen Rechten in Europa schreibt Ilija Trojanow also einen utopischen Roman der Hoffnung. Warum er das getan hat, bespricht er mit Festivalleiterin Andrea Kuhn im Anschluss an seine Lesung. Im Mittelpunkt des Gesprächs wird dabei die Frage nach den Herausforderungen und Möglichkeiten einer utopischen künstlerischen Praxis, die ihren Gegenstand ernst nimmt, stehen. Wie schreibt man utopisch in einem zunehmend dystopischen System?

Ilija Trojanow

Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, floh mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt. 1972 zog die Familie weiter nach Kenia. Unterbrochen von einem vierjährigen Deutschlandaufenthalt lebte Ilija Trojanow bis 1984 in Nairobi. Danach folgte ein Aufenthalt in Paris. Von 1984 bis 1989 studierte Trojanow Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt, heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien.
Seine bekannten Romane wie z.B. „Der Weltensammler“ und „Macht und Widerstand“ sowie seine Reisereportagen wie „An den inneren Ufern Indiens“ sind gefeierte Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.