Toto şi surorile lui
VORSTELLUNGEN
Freitag, 02.10., 17.45 Uhr, Filmhauskino
Mittwoch, 07.10., 20.45 Uhr, Filmhauskino
Der zehnjährige Toto und seine zwei Schwestern müssen alleine zurechtkommen: Der Vater ist abwesend, die Mutter wegen Drogenhandels im Knast. Die einzigen verbliebenen Erwachsenen nutzen die Wohnung der Kinder als Drogenhöhle. Als Roma leben sie im sozialen Abseits Rumäniens. Vor allem die 15-jährige Andreea will das nicht akzeptieren und setzt alles daran, mit ihren Geschwistern ein neues, besseres Leben zu beginnen.
Roma-Filme gibt es viele, aber wenige entwickeln eine solch intime, warme und respektvolle Perspektive wie dieser. Alexander Nanau ist eine wunderbare Dokumentation über die Widerständigkeit von Kindern, ihren Zusammenhalt und ihre Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit gelungen. Oft beobachtet der Regisseur seine jungen Protagonist_innen dabei, wie sie auf eine Welt schauen, die sie nicht sieht. Sie scheinen an einer Umwelt zu verzweifeln, die sich einfach nicht um sie kümmern will und sie immer wieder fallen lässt. Und doch gelingt das Wunder: Andreea handelt und Toto tanzt – ein Leben jenseits der engen Grenzen, die ihre Herkunft vorgibt, scheint möglich.
ALEXANDER NANAU
Alexander Nanau lebte bis zu seinem 10. Lebensjahr in Rumänien. 1990 siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland über. Nanau studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und erhielt ein Stipendium des Sundance Institutes. Für seinen Dokumentarfilm DIE WELT GESEHEN VON ION B.gewannn er 2010 den International Emmy Award. Nanau ist im Genre des beobachtenden Dokumentarfilms zu Hause, wodurch seine Protagonisten selbst Gelegenheit bekommen, ihre Geschichte zu erzählen. Er führt immer selbst die Kamera und beschreibt das Dokumentarfilmen als eine eigene Art zu leben. Alexander Nanau lebt in Bukarest.
FILMOGRAFIE
Peter Zadek inszeniert Peer Gynt (2006), Die Welt gesehen von Ion B. (2009), Toto and His Sisters (2014)