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NIHRFF 2017

Programm

Alle Filme A-Z

Rahmenprogramm

Programm nach Sektionen:

Hier finden Sie Videobeschreibungen in Gebärdensprache für Gehörlose zu einigen Filmen aus dem Programm.

Preisträger*innen

Der Internationale Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte (2.500 Euro) geht an Ta’ang von Wang Bing.
Dankesvideo Wang Bing

Dieser Film gibt Kriegsopfern eine Stimme und viel Platz – so sehr und so stark, dass er uns erlaubt, teilzuhaben an ihrem Leben in Zeiten von Ungewissheit und Angst, just in dem Augenblick, wenn ihre Leben plötzlich und gewaltsam verändert werden. Er schafft ein grandioses und gleichzeitig genauso intimes wie nuanciertes Bild dieses fragilen Zustands, wenn Menschen ihr Zuhause verlassen, ohne Hab und Gut oder auch nur eine Vorstellung davon, ob sie jemals werden dorthin zurückkehren können. Der Film erzählt die Geschichte einer ethnischen Gruppe als Metapher für Kriegsgeflüchtete aller Zeiten und Orte. Er desorientiert uns, um uns sehen und spüren zu lassen, wie es eine geradlinige Erzählung nie könnte. Der Internationale Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte, dotiert mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, geht an Ta’ang von Wang Bing.

Frédéric Jaeger, Yulia Serdyukova, Ulla Simonen

Lobende Erwähnung der Internationalen Jury:
Kommunion von Anna Zamecka

Wir haben uns entschieden, einen Film, der uns berührt und beeindruckt hat, mit einer Lobenden Erwähnung hervorzuheben. Ermöglicht wurde er durch die Zusammenkunft von Erfahrung und jungem Talent. Den Film zeichnet ein großes Bewusstsein fürs Erzählerische und eine Vision aus, mit einer atemberaubenden Bildgestaltung – viele Gründe, um uns gespannt zu machen auf viele neue Filme von Anna Zamecka, der Regisseurin von Kommunion und ihrer Kamerafrau Malgorzata Szylak.

Frédéric Jaeger, Yulia Serdyukova, Ulla Simonen

Der Publikumspreis (1.000 Euro) geht an The War Show von Obaidah Zytoon und Andreas Dalsgaard.

Dear all,
it is an important chance for the Syrians & their stories to meet you out of the mass media codes, as human beings. Syrians are writing their epical story with beauty & love in spite of all wars and crimes which are surrounding us.
It is an important chance for The War Show to reach more audience & make a contribution to spreading awareness and consciousness, so we can recheck reality and start building a new path for a better understanding and a better collaboration to solve future problems. It is a huge mission for all of us, knowledge is a key word for that in art & cinema we believe. Thanks for all the efforts that have been made and thanks for the audience prize of Nuremberg International Human Rights Film Festival.
We are honored to be part of it.
Warm regards,
Obaidah Zytoon

Der Preis der Open Eyes-Jugendjury (1.000 Euro) geht an Dil Leyla von Aslı Özarslan.
Dankesvideo Aslı Özarslan

Lobende Erwähung der Open Eyes-Jugendjury:
For Ahkeem von Landon Van Soest und Jeremy S. Levine

Im Rahmen des P-Seminars „Menschenrechtsfilme und Dokumentationen“ unserer Schule haben wir die Chance bekommen, uns für dieses Festival eine Woche lang 9 der Teilnehmerfilme anzusehen.
Wir waren fasziniert, wie breit gefächert das Thema „Menschenrechte“ hier aufgenommen wurde, keine zwei Filme waren wirklich ähnlich und jeder Einzelne wäre eine Bereicherung, wenn er als Bildungsmaterial verwendet würde. Was es uns natürlich schwerer machte, denn nach der Woche mussten wir uns zusammen setzen und einen Gewinner bestimmen.

Wie erwartet, war das keine leichte Entscheidung und bevor wir den Gewinner bekannt geben, möchten wir hier zuerst noch einen anderen Film besonders hervorheben.
For Ahkeem von Landon Van Soest und Jeremy S. Levine, die Geschichte eines dunkelhäutigen jungen Mädchen, das versucht, sich gegen die Widerstände eines rassistisch motivierten Amerikas durchzuschlagen hat uns durch seine Thematik und die Art, diese Thematik umzusetzen tief beeindruckt und wir möchten diesen Film hier ausdrücklich empfehlen.

Nun zum Gewinnerfilm.
Nach einer langen Diskussion sind wir uns schließlich einig geworden, einem Film den ersten Preis zu geben, der uns nicht nur aber vor allem mit der Aktualität seiner Handlung gefesselt hat.
Die Regisseurin hat eine junge Politikerin aus Cizre, Südostanatolien, einige Zeit begleitet, während diese in ihrer Heimat für Frieden und Gerechtigkeit kämpfte.
Die junge Frau im Zentrum der Geschichte berührt den Zuschauer mit ihrer offenen Leidenschaft, ihrem Mut und ihrem Kämpferwillen.
Der Film verwendet keinerlei dramatisierende Mittel, aber das braucht er auch nicht. Mit einfachen, klaren Bildern stellt er die Situation unverfälscht dar und lässt erkennen, wie schockierend sie ist.
Obwohl es eine bekannte Tatsache ist, dass die Lage in der Türkei seit langem außer Kontrolle geraten ist, gibt es wenige Quellen, die uns so nah und real klar machen, wie es dort tatsächlich aussieht und wir sind der Meinung, dass der Film eine wichtige Bildungsgrundlage für Schüler darstellt. Deshalb geht der erste Preis der Jugendjury an Dil Leyla von Aslı Özarslan.

Internationale Jury

Frédéric Jaeger
Chefredakteur bei critic.de, geschäftsführender Vorstand des Verbands der deutschen FIlmkritik


Yulia Serdyukova
Produzentin


Ulla Simonen
Produzentin

Fotos