Kunst war schon immer politisch, sie hält einer Gesellschaft und den Mächtigen den Spiegel vor, hinterfragt Dogmen und fordert Wahrhaftigkeit. Kein Wunder also, dass auch die Filmbranche immer wieder unter enormem politischen Druck steht.

Samstag, 30.9., 17.00 Uhr, Festsaal

Filmschaffende werden verhaftet und in politisch motivierten Prozessen verurteilt (etwa Jafar Panahi im Iran oder Oleg Sentsov in Russland). Unabhängige Filmförderung wird verstaatlicht und inhaltlich auf Linie gebracht (Polen) und Festivals werden verboten oder abgebrochen (China).
Eine wichtige Rolle kommt dabei der Zensur zu. Sie erlaubt es mit scheinbar legalen Mitteln, unliebsame Stimmen zu unterdrücken, Filme vom Markt zu nehmen und Festivals in ihrer Programmauswahl massiv einzuschränken.
Wir diskutieren die aktuelle Lage mit unserer Kollegin Lena Hendry (Malaysia), die in diesem Jahr zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde, weil sie einen politisch nicht genehmen Film im Rahmen ihres Menschenrechtsfilmfestivals zeigte. Alankrita Shrivastavas Spielfilm LIPSTICK UNDER MY BURHKA wurde in diesem Jahr in ihrem Heimatland Indien zunächst verboten, weil er zu „frauen-orientiert“ sei. Zeynep Güzel vom unabhängigen Filmfond New Film Fond aus Istanbul berichtet über den Druck unter dem sowohl unabhängige Filmschaffende als auch Filmfestivals in der Türkei stehen.

Moderation: Dr. Grit Lemke