Letters to Max

REGIE: Eric Baudelaire   LAND: Frankreich   JAHR: 2014   SPRACHE(N): Englisch, Russisch, Abchasisch   UNTERTITEL: Englisch   LÄNGE: 103 min  

VORSTELLUNGEN
Freitag, 02.10., 21.30 Uhr, Festsaal
Dienstag, 06.10., 21.00 Uhr, Kommkino

SEKTION: International Forum

Der französische Künstler und Filmemacher Eric Baudelaire zeigt die paradoxe Geschichte eines Landes, das es eigentlich nicht gibt: Abchasien. Als Grundlage dienen ihm 74 Briefe, die er zwischen 2011 und 2013 an den ehemaligen Außenminister Abchasiens Maxim Gvinjia schrieb und den Antworten, die er meist als Audiodaten von Gvinjia erhielt. Eric Baudelaire ist so ein beeindruckendes poetisches Filmessay über Identität, Staatenbildung und den skurrilen Alltag in einem Nichtland gelungen.

Das wunderschöne Abchasien rief vor 20 Jahren nach blutigem Bürgerkrieg die Unabhängigkeit von Georgien aus. Abchasien verfügt über alle gängigen Staatsorgane und hat eine eigene Flagge. Es ist jedoch allgemein völkerrechtlich nicht als Staat anerkannt. So wirkt das Land wie in einem Vakuum; der allmähliche Verfall wird spürbar und die Spuren des Krieges sind noch immer allgegenwärtig. In LETTERS TO MAX wird Abchasiens Existenz als (Nicht-)Staat zum Prüfstein unserer Parameter von Staatlichkeit. Bilder Abchasiens, die Briefe Eric Baudelaires und die darauf reagierenden Tondokumente Maxim Gvinjias überlagern sich, kollidieren und ergänzen sich zu einem unvollständigen Bild eines unvollendeten Staats. Dabei werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

ERIC BAUDELAIRE
Eric Baudelaire, Jahrgang 1973, ist französischer Filmemacher und Künstler. Baudelaires erster Film THE ANABASIS OF MAY AND FUSAKO SHIGENOBU, MASAO ADACHI AND 27 YEARS WITHOUT IMAGES (2011) feierte bei FIDMarseille Premiere und gewann den Sonderpreis der Jury bei DocLisboa. Sein erste Spielfilm, THE UGLY ONE (2013), feierte seine Premiere in Locarno und entstand in Zusammenarbeit mit dem Underground-Filmemacher und ehemaligen Roten Armee-Mitglied Masao Adachi. Baudelaires recherche-basierten Arbeiten bestehen häufig neben den Filmen aus zusätzlichen Fotografien, Drucken und Publikationen, die bereits als Installationen in Einzelausstellungen in Paris, Bergen, Beirut, London, Taipeh und Berlin zu sehen waren.

FILMOGRAFIE

The Anabasis of May and Fusako Shigenobu, Maso Adachi and 27 Years Without Images (2011), The Ugly One (2013), Letters to Max (2014)

DREHBUCH:    PRODUZENT_IN: Eric Baudelaire   KAMERA: Eric Baudelaire   SCHNITT: Eric Baudelaire, Laure Vermeersch   MUSIK:    MIT:

WEBSITE

PRODUKTION: Poulet-Malassis   WELTVERTRIEB: Poulet-Malassis   DEUTSCHER VERLEIH: Matt Carter