Club, El
VORSTELLUNGEN
Freitag, 02.10., 20.00 Uhr, CineCittà
Irgendwo in einem Haus am Meer, am Rande eines kleinen chilenischen Dorfes, leben Ausgestoßene: katholische Priester, die gesündigt haben – durch sexuelle Übergriffe, durch Korruption und durch Menschenhandel oder einfach nur, weil sie Männer lieben.
Dieser Club wird dominiert von Schweigen, Verdrängen, Aussitzen. Statt sich mit den eigenen Taten auseinander zu setzen, trainieren die gefallenen Pater lieber ihren Windhund und gehen dem streng reglementierten Leben in ihrem Domizil nach. Das ändert sich, als eines der Missbrauchsopfer vor dem Haus auftaucht und lautstark Anklage erhebt.
Regisseur Pablo Larraín ist hier in ausgewaschenen Bildern ein bitterböses und psychologisch hochkomplexes Drama gelungen, das einen anfangs bissigen, später zunehmend düsteren Kommentar zur katholischen Kirche abliefert, als deren einziger Zweck die Selbsterhaltung erscheint. Im Wettbewerb der Berlinale wurde er dafür mit dem hochverdienten Großen Preis der Jury ausgezeichnet.
PABLO LARRAíN
Pablo Larraín, geboren 1976 in Santiago de Chile, arbeitet als Regisseur und Produzent. An der Universität der Künste in Santiago studierte er Film und gründete 2005 die Produktionsfirma Fábula. Im selben Jahr gab er mit FUGA sein Spielfilmdebüt. Darauf folgte 2007 TONY MANERO, der im Rahmen der Semaine Internationale de la Critique in Cannes uraufgeführt wurde, und drei Jahre später POST MORTEM, der seine Premiere auf den Filmfestspielen von Venedig erlebte. NO! wurde 2012 als Bester Fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Seit 2011 arbeitet Larraín außerdem als Produzent und Regisseur für die HBO-Serie Prófugos.
FILMOGRAFIE
Fuga (2005), Tony Manero (2007), Post Mortem (2010), No! (2012), El Club (2015)