Thwara Zanj

REGIE: Tariq Teguia   LAND: Algerien, Frankreich, Katar, Libanon   JAHR: 2013   SPRACHE(N): Französisch, Arabisch   UNTERTITEL: Englisch   LÄNGE: 137 min  

VORSTELLUNGEN
Samstag, 03.10., 20.45 Uhr, Festsaal
Montag, 05.10., 21.00 Uhr, Festsaal

SEKTION: International Forum

Eine Stadt in Süd-Algerien: Der Reporter Ibn Battuta recherchiert über die dortigen Aufstände und stößt dabei zum ersten Mal auf die Geschichte der Zanj, einem Volk schwarzer Sklaven, das sich im 8. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Basra (Irak) gegen das Kalifat der Abbasiden erhob. Fasziniert von den Erzählungen, macht er sich auf die Suche nach den Spuren ihrer Geschichte. Sein Weg führt ihn nach Beirut und mitten hinein in die Kämpfe und Hoffnungen in der arabischen Welt.

Voller Wut entwickelt Tariq Teguia in seinem spannenden Roadmovie eine Geschichte arabischer Emanzipationsgeschichte. Wie seine Hauptfigur ist er auf der Suche nach einer Alternative zum religiösen Fundamentalismus auf der einen und der kapitalistischen Hegemonie auf der anderen Seite. Stilistisch bewegt Teguia sich auf den Spuren der französischen „Nouvelle Vague“, voller Poetik, mit einer wunderbaren Kamera. Bilder, Orte und Figuren dienen ihm nicht nur, um die Handlung zu transportieren, sondern sind selber anspielungsreiche Elemente der Analyse, die den Bogen schlägt von den Zanjs über die Situation der Palästinenser zu einer arabischen oder weltumspannenden Multitude. Politisches Kino auf den Spuren Godards.

TARIQ TEGUIA
Tariq Teguia wurde 1966 in Algier geboren. Er studierte in Paris Philosophie, Bildende Kunst und Filmtheorie. Anschließend arbeitete er als Kunstdozent und freier Fotograf. Zusammen mit Yacine Teguia realisierte er 1992 mit KECH’MOUVEMENT seinen ersten Kurzfilm. Sein Film INLAND gewann 2008 den FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik in Venedig. Algerien steht im Zentrum des Interesses seiner Arbeit – in ZANJ REVOLUTION erweitert er erstmals die Landkarte, indem er sich mit Verbindungslinien zwischen Algerien und Europa im Mittelmeerraum befasst. Teguia bezieht seine filmischen Ideen immer aus eigenen Erfahrungen, z.B. aus Reisen nach Ägypten, Syrien, Griechenland, in den Libanon oder die USA.

FILMOGRAFIE
Kech’mouvement (1992), The Dog (1996), Ferailles d’attente (1998), The Fence (2002), Rome Rather Than You (2006), Inland (2008), Zanj Revolution (2013)

DREHBUCH: Yacine Teguia, Tariq Teguia   PRODUZENT_IN:    KAMERA: Nasser Medikane, Hacène Aït Kaci   SCHNITT: Rodolphe Molla   MUSIK: Magyar Posse, Ash Ra Temple, Lena Platonos   MIT: Fethi Ghares ( Ibn Batutta), Diana Sabri ( Nahla), John W. Peake ( Mr. Prince), Sean Gullette ( Vince)

WEBSITE

PRODUKTION: Neffa Films, Zendj, Mirrors, le fresnoy, Captures   WELTVERTRIEB: Yacine Teguia, Neffa Films   DEUTSCHER VERLEIH: