Just a Movement

Juste un mouvement

REGIE: Vincent Meessen LAND: Belgien, Frankreich JAHR: 2021 SPRACHE(N): Französisch, Mandarin Chinese, Wolof UNTERTITEL: Englisch LÄNGE: 110 min

SEKTION: Internationales Forum

VORSTELLUNGEN

INHALT
Auf Fotografien aus dem Paris der späten 1960er ist er zu sehen, er steht unweit von Daniel Cohn-Bendit in der Menge. In Nanterre ist er Student der Philosophie und Aktivist. Lieber als Maos Bibel liest er Foucault, was Jean-Luc Godard nicht davon abhält, ihm in LA CHINOISE die Rolle des Mao-Exegeten zu geben.
Die Rede ist von Omar Blondin Diop. So wie sich in seinem kurzen Leben viele Ebenen überlagerten, so schichtet auch Vincent Meessen das Material in JUST A MOVEMENT. Schuss-Gegenschuss vernäht Vergangenheit und Gegenwart; Paris, Dakar und Peking bilden den geografischen Rahmen; mühelos hinein passen die roten und blauen Signalfarben Godards, das Reenactment von Szenen aus LA CHINOISE und die chinesischen als „weiche Macht“ (Soft Power) bezeichneten Bemühungen im heutigen Senegal. Die oberste Schicht des Films aber ist Dialektik der finsteren Sorte: Ausgerechnet Léopold Sédar Senghor, Dichter und Präsident des unabhängigen Senegal, Vertreter der Négritude, lässt politische Gegner verfolgen. Unerhört früh endet Diops Leben 1973 im Gorée-Gefängnis vor der Küste Senegals.
„JUST A MOVEMENT, dieser so bewegliche Film, kennt den Stillstand, der eintritt, wenn ein Freiheitsversprechen in Repression umschlägt.“ (Berlinale Forum 2021)

BIOGRAPHIE
Vincent Meesen wurde 1971 in Baltimore, USA geboren. Er studierte Journalismus und Kulturpolitik und arbeitet als Filmemacher, bildender Künstler und Autor in Brüssel. Sein künstlerisches Werk ist besteht aus einer Konstellation von Schauspielern, Gesten und Zeichen, die einen polemischen und sensiblen Bezug zur Geschichtsschreibung und Verwestlichung der Werte haben. Er dezentriert und vervielfältigt Blicke und Perspektiven, um die Vielfalt der Art und Weise zu erkunden, wie die koloniale Moderne das Gefüge zeitgenössischer Subjektivitäten beeinflusst hat. Sowohl in seiner künstlerischen als auch in seiner parakuratorischen Tätigkeit verwendet er gerne Verfahren der Zusammenarbeit, die die Autorität des Autors untergraben und die Intelligenz von Kollektiven betonen. Mit zehn Gastkünstlern vertrat Meessen Belgien auf der 56. Biennale von Venedig 2015.

FILMOGRAPHIE
N12°13.062’/WOO1°32.619’Extended (2005), Les sociétaires (2006), The Invisible’s Parliament (2006), Made in Belgium (2007), Dear Advisor (2009), Vita Nova (2009), One.Two.Three (2015), Ultramarine (2018), Quelle que soit la longueur de la nuit (2020), Just a movement (2021)

DREHBUCH: Vincent Meessen PRODUZENT:IN: Geneviève de Bauw, Vincent Meessen KAMERA: Vincent Pinckaers SCHNITT: Simon Arazi MIT: Dialo Blondin Diop, Ousman Blondin Diop, Marie-Thérèse Diedhiou

WEBSITE: https://www.justeunmouvement.film/

KONTAKTE PRODUKTION: Thank You & Good Night Productions WELTVERTRIEB: CBA – Centre de l’Audiovisuel à Bruxelles (cba@skynet.be)