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REGIE: Vitaly Mansky   LAND: Russische Föderation, Deutschland, Tschechische Republik, Demokratische Volksrepublik Korea   JAHR: 2015   SPRACHE(N): Koreanisch   UNTERTITEL: Deutsch   LÄNGE: 94 min  

VORSTELLUNGEN
Samstag, 1.10.16, 17.00 Uhr, kommkino
Sonntag, 2.10.16, 19.15 Uhr, kommkino

SEKTION: Weekender 2016, Open Eyes 2016

Die 8-jährige Zin-mi lebt mit ihren Eltern in Pjöngjang in Verhältnissen wie aus einem nordkoreanischen Bilderbuch. Regisseur Vitaly Mansky durfte sie ein Jahr lang mit der Kamera begleiten, streng bewacht von Aufpassern des Regimes. Sein Film blickt hinter die Fassade einer allgegenwärtigen staatlichen Inszenierung – was nicht passt, wird hier im tatsächlichen Sinne passend gemacht für den Filmemacher aus dem Ausland.
Manskys Kamera fängt in diesem beeindruckenden Film beides ein: das bildgewaltige Spektakel eines nordkoreanischen Wohlstandsmärchens und die ständigen ‚Regieanweisungen‘ des Geheimdienstes. Selten hat man so viel über Nordkorea lernen können wie hier.

VITALY MANSKY
Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky wurde 1963 im damals sowjetischen Lvov geboren. Im Jahr 1982 begann er sein Studium am Moskauer Gerassimow-Institut für Kinematographie und debütierte 1988 mit dem Film BUMERANG.
Seitdem hat Mansky über 30 Filme realisiert, die auf Filmfestivals auf der ganzen Welt gezeigt und mit über 100 Preisen ausgezeichnet wurden, u.a. auf dem Dok Leipzig (MDR-Filmpreis 2013), dem Dokumentarfilmfestival Amsterdam (Jurypreis 2007) und dem Filmfestival Karlovy Vary (Bester Dokumentarfilm 2013). Seit 1996 sammelt Mansky im Rahmen eines groß angelegten Archivprojekts Amateuraufnahmen aus der ehemaligen UdSSR. Sein Ziel ist ein audiovisuelles Gedächtnis des privaten Lebens in der Sowjetunion.
Manskys Spezialgebiet ist die Dokumentation vom Leben in Regimen. Seinen Antrieb als Filmemacher begründet er aus seiner Biografie: Er wolle verstehen, wie seine Eltern im damaligen Sowjetrussland leben konnten. „Mein Hauptinteresse liegt im Konzept der Freiheit“, so der Regisseur, „und in ihren Beschränkungen.“ Dieses Thema greift er in seinem neuen Film IM STRAHL DER SONNE wieder auf. Auch der Sowjetkommunismus habe sich, so Mansky, gegen das echte Leben gerichtet. „In der Sowjetunion war die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt. Aber sie waren immerhin frei in ihren Köpfen. In Nordkorea ist noch nicht einmal das der Fall. Das ist die wirkliche Tragik ihres Gesellschaftssystems: Die Menschen können sich kein anderes Leben vorstellen!“

FILMOGRAFIE
Bumerang (1988), Cuts of Another War (1993), Bliss (1995), Private Chroniken. Monolog (1999), Broadway. Black Sea (2002), Gagarins Pioniere (2005), Wild Wild Beach (2006), Virginity (2008), Motherland or Death (2011), Die Trasse (2013), Im Strahl der Sonne (2015)

DREHBUCH: Vitaly Mansky   PRODUZENT_IN: Natalya Manskaya, Simone Baumann, Filip Remunda   KAMERA: Alexandra Ivanova, Mikhail Gorobchuk   SCHNITT: Andrej Paperny   MUSIK: Karlis Auzans   MIT:

WEBSITE
http://www.icarusfilms.com/new2016/unsun.html

PRODUKTION: Vertov, Saxonia Entertainment Gmbh, Hypermarket Film s.r.o.   WELTVERTRIEB: Ina Rossow, Deckert Distribution   DEUTSCHER VERLEIH: Salzgeber & Co. Medien Gmbh